Weizen hat sich zuletzt an der französischen Börse sehr volatil gezeigt. Der schwache Euro ist für das Exportprogramm aus Frankreich und Deutschland förderlich. Hinzu kommt, dass die EU eine sichere Versorgungsquelle für Nordafrika darstellt. Russischer Weizen ist zwar günstiger, als das Europäische Pendant, wird jedoch mit Vorsicht, aufgrund der Unsicherheit, genossen. Im USDA Bericht vom 12. Oktober wurde, entgegen der Erwartungen des Marktes, die Russische Ernte nicht erhöht (91 Mio to). Russische Analyseinstitute gehen von einer Weizenernte von bis zu 100 Mio to aus – teilweise auch durch die kürzlich annektierten Gebiete.
Die Maisproduktion in der EU wurde vom US Agrarministerium am 12. Oktober wieder um 2,6 Mio Tonnen reduziert und nähert sich hiermit den Zahlen anderer Analysten. In Ungarn wird eine außerordentlich geringe Produktion erwartet, sodass es zu keinem Exportüberschuss kommen wird. Ukrainische Ware findet ihren Weg in die EU, jedoch ist die Logistik zunehmend schwieriger und auch teurer geworden. Der wichtigsten Punkt für die Preisbildung ist aktuell die Zukunft des Exportkorridors im Schwarzmeer. Davon wird abhängen ob die EU adäquat mit Mais aus der Ukraine versorgt werden kann. Darüber hinaus bedienen sich manche EU Länder wie Italien und Spanien bereits einer Überseeware aus Brasilien. Interessant ist, dass die Weltproduktion 2022/23 um etwa 4% niedriger ist und die EU Produktion um ca. 21% geringer ausfällt.
In der EU wurden die Ertragsmenge von Soja zuletzt durch die Analysen von Donausoja reduziert. Dies lässt sich auf den trockenen Sommer zurückführen. Wie die Produktion aus der Ukraine und Russland auf den Markt kommt, bleibt ungewiss. Viele internationale Handelshäuser arbeiten nicht mehr mit Russischem Soja, und boykottieren die Exporteure. Indischer Soja dürfe auch dieses Jahr wieder für den Export zur Verfügung stehen. GMO Soja hat zuletzt preislich durch den schwachen Euro und die schwierige Donaulogistik deutlich zugelegt.
Der Beitrag gibt die persönliche Einschätzung und Meinung des Autoren Michael Duspiwa, Einkaufsleiter Fixkraft wieder.